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„Wie ökologisch ist der Transport der Pfister Öko-Bauernbrote über Bayern hinaus
– speziell nach Berlin ?“

Umweltcontrolling – Dagmar Wild
04.03.09

1. Der Transport nach Berlin erfolgt derzeit zweimal pro Woche mit einem 18 t-LKW mit maximaler Auslastung.
Der LKW ist ein Fahrzeug mit der aktuell höchsten Schadstoffklasse EURO-Norm 5 und fährt mit der „Blue-Tec“-Technik von Mercedes-Benz.

Mercedes Benz gibt die Vorteile dieser Technik selber folgendermaßen an:
- keine aktuelle Euro 4/5-Technologie reduziert Partikel und gasförmige Schadstoffe der Abgase nachhaltiger als Blue-Tec.
- Aufgrund hervorragender Verbrennung der weiterentwickelten Motoren werden die Partikelemissionen und der Feinstaub gegenüber EURO 3 um bis zu 90 % reduziert.
- Stickoxide (NOx) werden bis zu 70 % eliminiert.
- Die Fahrzeuge fahren mit der Technik wirtschaftlicher: es ergibt sich eine Einsparung des Kraftstoffverbrauchs von 3-5 %.

Der Logistikleiter und die Umweltbeauftragte sind in permanentem Kontakt mit den Nutzfahrzeugherstellern (MAN, Mercedes-Benz), um bessere und umweltfreundlichere Antriebssysteme für den Fuhrpark zu erhalten. Im LKW-Bereich bleiben jedoch seitens der Hersteller die großen umweltfreundlichen Neuerungen in der Antriebstechnik bisher aus.
Durch flexible Leasingverträge können wir schnell auf verbesserte Technik reagieren.
Derzeit erhalten wir den aktuellsten Stand der Technik von Mercedes-Benz.

2. Alle unsere Fahrer nehmen an einem Fahrertraining bei der Fa. Eco-Consult teil.
Neben einem Sicherheitstraining liegt hier der Schwerpunkt auf einer ökonomischen, sparsamen Fahrweise.

3. Langstrecken sind bzgl. Schadstoffausstoß und Kraftstoffverbrauch ökologischer (bezogen auf die gefahrenen km) als Stadtfahrten mit vielen Haltepunkten.

4. CO2-Bilanzen können nicht isoliert betrachtet werden.

a) beim Transport muss neben der Distribution auch die Vorkette, d.h. der gesamte Lieferverkehr gesehen werden.
Wir legen höchsten Wert auf optimale Qualität und Produktsicherheit unserer Rohstoffe. Die Gewissheit darüber kann uns nur unsere eigene Mühle, die Meyermühle in Landshut, gewährleisten. Der tägliche Transportweg des Mehles zur Produktionsstätte ist damit relativ kurz.
Die ökologischen Vertragsbauern, die unsere Mühle beliefern, befinden sich hauptsächlich in Bayern. 80 % unseres Getreides stammt - soweit erntebedingt möglich - aus Bayern.
Damit legen auch die Vorlieferanten in der Wertschöpfungskette kurze Wege zur Mühle zurück.
Die Getreidetransporte zur Mühle und die Mehltransporte zur Bäckerei wären also bei einen Vergleich der Regionalität mit zu berücksichtigen.


b) Darüber hinaus muss bei einer genauen CO2 Bilanz neben der Transportenergie auch die Produktionsenergie beurteilt werden.

Tiefkühlung kommt in der Expansion der Hofpfisterei über Bayern hinaus bei Pfister-Brot nicht zum Einsatz.

„Bei der Produktlinie Brot ist eine alleinige Analyse der Güterverkehrsleistungen für die Bewertung von Umweltbelastungen nicht ausreichend, da der größte Anteil des Energieaufwands für die Brotherstellung zu veranschlagen ist.“ 1)
„Im Variantenvergleich wird deutlich, dass die Großbäckerei zum Beispiel den Energieeinsatz effizienter gestalten kann, als dies bei den Regionalbäckereien zum Untersuchungszeitpunkt der Fall ist. Der gesamte Energieaufwand je Kilogramm Brot ist bei der Großbäckerei trotz des höheren Anspruchs an Güterverkehrs-leistungen um etwa 1/3 niedriger als in den untersuchten Regionalbäckereien. Die für die Warentransporte benötigten Energieeinsätze der Großbäckerei werden durch die deutlich bessere Energieausnutzung bei der Produktherstellung mehr als ausgeglichen.“2)

Somit lässt sich nicht pauschal eine regional agierende Bäckerei als umweltfreund-licher darstellen, sondern jedes Unternehmen muss individuell mit einer Produktlinien-analyse – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette – betrachtet werden.


5. Und nicht zuletzt zählt, dass durch die zusätzliche Produktion ökologischer Pfister-Bauernbrote der anerkannt ökologische Anbau gefördert wird, mit all’ seinen Vorteilen für die Biodiversität, für das Trinkwasser und für den Bodenschutz.








1) s. Studie: Schmidtlein, Glas, Heißenhuber (2002): Die Produktlinienanalyse als Bewertungsmethode für eine regionsbezogene Beurteilung von regionalen Aktivitäten, dargestellt am Beispiel der Herstellung des Vertriebes von Brot. (in Bericht über Landwirtschaft, Bd. 80 (1), S. 134-159
2) a.gl.O.
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